50 Jahre Sportanlage Am Groelberg - Ein Rückblick

Ein halbes Jahrhundert existiert die Sportanlage Am Groelberg - Wichtige Meilensteine der letzten 50 Jahre

Die Anfänge

Nachdem in den ersten Jahren nach der Vereinsgründung 1920 verschiedene Flächen für den Spiel- und Trainingsbetrieb aufbereitet wurden stellte im Jahre 1924 der Landwirt Johann Awater ein Grundstück auf dem Müssenweg in Spellen zur Verfügung, das dann 2 Jahre später von der Gemeinde Voerde erworben wurde und für den Sportbetrieb dem Verein kostenfrei überlassen wurde.

Diese Platzanlage war damit lange Zeit das Zuhause des Spielverein Spellen. Manche im Dorf behaupteten, dass der SV Spellen bereits viel früher einen Rasenplatz gehabt hätte, wenn nicht Johann Flores genannt „Mops“ jede Woche den Sportplatz in unzähligen Arbeitsstunden von Unkraut befreit hätte.

Mit dem Anstieg der Mitgliederzahlen wuchs auch der Wunsch nach einer neuen modernen Sportanlage mit einem Rasenplatz. Allerdings bemängelte der damalige Vorsitzende Wilhelm Horstkamp, dass bei Politik und Verwaltung nach 8 Jahren Diskussion noch keine wesentlichen Fortschritte zu erkennen waren.


Neubaupläne gewinnen an Fahrt

Im Jahre 1972 endlich dann die Nachricht, „dass die Finanzierung für den lange hinausgeschobenen Bau der Spellener Sportanlage gesichert ist“.

Am 4. August 1974 übergab der damalige Bürgermeister Helmut Pakulat dann die neue Sportanlage an den SV Spellen. Für die Vereinsmitglieder ging nach vielen Jahren ein Wunschtraum in Erfüllung.

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Übergabe der Schlüssel zur neuen Sportanlage durch den damaligen Bürgermeister Helmut Pakulat an den langjährigen Vorsitzenden des Spielverein Spellen Wilhelm Horstkamp am 4. August 1974

Auch für Wilhelm Horstkamp – Mitbegründer des SV Spellen – war dieser Moment ein Meilenstein in der von ihm seit der Gründung mitgestalteten Vereinsgeschichte. Wenige Monate nach diesem Ereignis verstarb er im Alter von 71 Jahren. Seit 1976 erinnert eine Gedenktafel am Umkleidegebäude an Wilhelm Horstkamp und seine Verdienste.

In den 80er-Jahren entstand die heute noch genutzte Grillhütte auf der Sportanlage. Bereits seit mehreren Jahren wurde nun schon die Erweiterung der Sportanlage gefordert. Auf der Mitgliederversammlung 1989 konnte der Vorstand berichten, dass die Stadt Voerde den ersten Grundstückserwerb vorgenommen hatte und die Bauvoranfrage für den Bau eines Vereinsheimes positiv beantwortet wurde. Die weiteren notwendigen Grundstückskäufe gestalteten sich schwierig, da der Eigentümer den angebotenen Kaufpreis nicht akzeptieren wollte.


Alte Sportanlage wird für Wohnbebauung genutzt

Anfang 1992 informierte die Stadt Voerde, dass sie den alten Sportplatz am Müssenweg für eine angestrebte Wohnbebauung verkaufen möchte. Mit den Einnahmen sollte die Erweiterung der Sportanlage Am Groelberg finanziert werden. 1993 entschied dann die Stadt Voerde, dass die erweiterte Sportplatzanlage mit einem kostengünstigeren Tennenplatz statt eines Kunstrasens ausgestattet werden sollte.


Bau des Vereinsheims und neuer Tennenplatz

1995 stimmten die Mitglieder dem geplanten Bauvorhaben eines Vereinsheims und der damit verbundenen Finanzierung zu. Nach entsprechender Genehmigung der Fördermittel fand am 7. März 1998 dann die Grundsteinlegung statt. Am 27. Februar 1999 war es dann soweit. Das mit viel Engagement und Eigenleistung errichtete Vereinsheim mit seinen Übungsräumen im Kellergeschoss wurde eingeweiht.
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Grundsteinlegung für das Vereinsheim am 7. März 1998 mit Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Krüger und dem Vereinsvorsitzenden Manfred Ridderskamp

Seit 1981 bemühte sich der Verein bereits um den Neubau eines Platzes, da der alte  Tennenplatz am Müssenweg in einem schlechten Zustand war. Am 29. Juli 2000 begann dann der Bau des neuen Tennenplatzes und in der Folge eines Kleinspielfelds, die dann im Jahre 2000 bzw. 2001 von der Stadt Voerde übergeben wurden. Nach und nach wurde die Sportanlage durch Fertiggaragen für Lagerzwecke und einen Kinderspielplatz komplettiert.

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Luftaufnahme der alten Sportanlage am Müssenweg und der neuen Sportanlage am Groelberg

Neue Umkleideräumlichkeiten

Die Umkleide- und Duschräume aus dem Jahre 1974 bedurften bereits Anfang des neuen Jahrtausends dringend einer Sanierung. Diese war allerdings aufgrund er knappen Haushaltsmittel der Stadt Voerde nur in sehr geringen Umfang möglich.  

30 Jahre später wurde im Jahr 2004 der Bauantrag für das neue Umkleidegebäude genehmigt. 2006 konnte der Vorstand dann endlich die erweiterten Umkleideräumlichkeiten einweihen.

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Einweihung des neuen Umkleidegebäude mit Architektin Walburga Wüster, dem stellv, Vorsitzenden Joachim Kaßelmann, Steinmetz Carsten Knebel, Bürgermeister Leo Spitzer und dem Vereinsvorsitzenden Manfred Ridderskamp am 19. Februar 2006

Zur gleichen Zeit nahmen auch die Auseinandersetzungen wegen der Lärmbelästigungen mit der Nachbarschaft zu. Am Ende wurde 2008 ein gerichtlicher Vergleich vor dem Oberverwaltungsgericht Münster geschlossen und die darin vereinbarten Maßnahmen umgesetzt. Umbau der Zufahrt, zeitbegrenzte Parkmöglichkeiten, Umzäunung der Parkplätze und Einschränkungen für das Vereinsheim, all diese Maßnahmen waren mit einem erheblichen finanziellen Aufwand für den Verein verbunden.  Bis zum heutigen Tag ist der Verein regelmäßig mit Vorwürfen und Anschuldigungen weiterhin konfrontiert.


Übernahme der Pflege und Instandhaltung der Sportanlage von der Stadt Voerde – Ein Erfolgsmodell

Mit der Übernahme der Aufgaben zur Pflege und Instandhaltung der Sportanlage lag die Organisation der Arbeiten und die finanzielle Kontrolle in den Händen des SV Spellen. Dies erforderte neue Personalstrukturen bei den Platzwarten, beim Bereitschaftsdienst und bei den Reinigungskräften und brachte auch Veränderungen für die Übungsleiter mit sich. Der Verein erhielt nun von der Stadt Voerde ein jährliches Budget für die übernommenen Aufgaben und musste nun die Ausgaben überwachen und prüfen. Der Vertrag mit der Stadt Voerde wurde inzwischen langfristig verlängert. Beide Seiten sind von der Tragfähigkeit des Konzepts überzeugt. Bei der jährlichen Begehung der Voerde Sportanlagen durch den Sportausschuss wird der gepflegte Zustand der Spellener Sportanlage immer wieder als beispielhaft hervorgehoben.


Planung für einen neuen Kunstrasen

Die Mitgliederversammlung hatte 2012 mit großer Mehrheit der Umwandlung der Kleinrasenspielfläche in einen Kunstrasen zugestimmt. Hierdurch sollten insbesondere in den Wintermonaten die Möglichkeiten für das Training erhöht werden. Am 03. Oktober 2012 wurde die neue Kunstrasenfläche eingeweiht.

Bereits wenige Jahre später wurde die Planung für den Ausbau der Kunstrasen-Kleinspielfläche zu einem Großspielfeld angegangen. 

Im Jahr 2016 konnte dann die zu 50 % eigenfinanzierte Erweiterung er Kunstrasenfläche zu einem Großspielfeld eingeweiht werden.

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Aktuelle Luftaufnahme der Sportanlage des SV Spellen am Groelberg

Sanierung der Umkleide- und Duschräume

2022 wurden die nunmehr fast 50 Jahre alten Umkleide- und Duschräume umfangreich saniert. Der SV Spellen hatte als Verein die Koordination der Ausschreibungen und Arbeiten übernommen. In Kooperation mit den zuständigen Stellen der Stadt Voerde wurden die Räumlichkeiten und Einrichtungen auf einen Modernen Stand gebracht und durch eine Behinderten-Toilette und einen Wickelraum für Kleinkinder ergänzt. Im Rahmen ein Feierstunde im Vereinsheim zeigten sich die Vertreter der Stadt Voerde und des SV Spellen sowie des leitenden Architekturbüros außerordentlich zufrieden mit der Abwicklung und dem Ergebnis der Baumaßnahmen.


Umbau auf LED und Erweiterung der Flutlichtanlage – Bau eines automatischen Bewässerungssystems

Parallel zu dem Großprojekt der Sanierung von Umkleide- und Duschräumen wurde die Flutlichtanlage erweitert und auf moderne LED-Technik umgestellt. Der Rasenplatz wurde zudem mit einer automatischen Bewässerungsanlage ausgestattet. Damit wurden in den letzten beiden Jahren Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 800.000 EUR erfolgreich umgesetzt.

So gelingt es dem SV Spellen immer wieder mit viel Initiative und Eigenleistung unterstützt durch Fördermittel die Sportanlage am Groelberg in einem zeitgemäßen Zustand zu erhalten und rechtzeitig neue Investitionen für die Zukunft in die Wege zu leiten.